Home » News » Information und Austausch über HAE
News

Information und Austausch über HAE

In Kooperation mit
Foto: Robert Kneschke via Shutterstock
In Kooperation mit
Foto: Robert Kneschke via Shutterstock

Die Schweizer HAE-Vereinigung setzt sich für Anliegen rund um die seltene Erkrankung Hereditäres Angioödem, kurz HAE, ein, wie Helene Saam im Interview erklärt. 

Helene Saam

Präsidentin Schweizer HAE-Vereinigung

Foto: KLOSTERPLATZ AG, OLTEN

Was ist Ihnen als Präsidentin der HAE-Patientenvertretung wichtig? 

Dem Vorstand der Schweizer HAE-Vereinigung ist es sehr wichtig, dass alle Betroffenen und deren Angehörige gut informiert sind, sich gut austauschen können und wir so die Lebenssituation von HAE-Betroffenen verbessern können. Wir pflegen regelmässig unser HAE-Netzwerk, das aus HAE-Patienten, Ärzten, Pharmafirmen und internationalen HAE-Patientenvereinigungen besteht. Ausserdem organisieren wir jährlich ein Patiententreffen für HAE-Betroffene, Angehörige und Ärzte. Die Corona-Pandemie hat uns hier in den letzten zwei Jahren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für dieses Jahr planen wir für den 30. April 2022 ein Patiententreffen mit verschiedenen Vorträgen von HAE-Experten. In den letzten beiden Jahren sind neue Medikamente auf den Markt gekommen, und diese möchten wir gerne den Patienten näherbringen.  

Die HAE-Vereinigung feierte ihr 20-jähriges Bestehen. Was waren die wichtigsten Entwicklungen in dieser Zeit? 

Eine wichtige Verbesserung der letzten 20 Jahre stellt sicherlich die Medikamentenverfügbarkeit dar. Während vor 20 Jahren lediglich zwei HAE-Medikamente zur Verfügung standen, gibt es jetzt in der Schweiz sechs. Ausserdem können wir nun auf ein grosses HAE-Experten-Netzwerk zurückgreifen. Vor 20 Jahren habe ich keinen Arzt gekannt, der sich mit HAE beschäftigt hat. In der Zwischenzeit haben wir in der Schweiz 11 HAE-Zentren, an die sich Betroffene wenden können.  

Was möchten Sie gerne HAE-Betroffenen und deren Angehörigen auf diesem Wege mitgeben? 

Mir ist es wichtig, dass jeder Patient für sich die richtige Therapie findet – immerhin ist das Auftreten der Erkrankung individuell sehr unterschiedlich. Unsere Krankheit kann derzeit nicht geheilt werden, aber es gibt mittlerweile wirklich gute Therapien, um die Attacken zu verhindern und so trotz Erkrankung einen sehr hohen Lebensstandard zu erreichen. 

Next article
Home » News » Information und Austausch über HAE
News

Anlaufstelle für betroffene Familien

Manuela Stier

Initiantin und Geschäftsleiterin Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten
© Foto: Anton Rothmund

«Familien finanziell unterstützen, Familien verbinden und Wissen vermitteln» – der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten ist für Familien, deren Kind von einer seltenen Krankheit betroffen ist, die zentrale Anlaufstelle in der Schweiz.

Über eine halbe Million Menschen, davon rund 350.000 Kinder und Jugendliche, sind in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen. Hinter dieser gewaltigen Zahl stecken Einzelschicksale, die bislang gesellschaftlich und politisch zu wenig wahrgenommen wurden, denen eine Stimme gefehlt hat und die oftmals vergeblich auf eine unkomplizierte Unterstützung gehofft haben.

Vor diesem Hintergrund und mit viel Herzblut hat Manuela Stier 2014 den Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten (KMSK) gegründet, seither vieles in Bewegung gebracht und das Thema auf breiter Ebene verankert. «Nach der Diagnose fühlen sich die betroffenen Familien allein und wissen oftmals nicht, wie es weitergehen soll. Wir sind für sie eine Anlaufstelle, verbinden die Familien untereinander und sind auch da, wenn sie in finanzielle Notsituationen geraten», sagt Manuela Stier. Zu den Sorgen um das kranke Kind gesellen sich vielfach finanzielle Herausforderungen, etwa wenn dringend benötigte Hilfsmittel oder Therapien von der IV oder Krankenkasse nicht bezahlt werden. Hier konnte der Förderverein betroffene Familien bislang mit insgesamt rund 1,5 Millionen Franken unterstützen und damit ihre Lebensqualität verbessern. 

Kraft tanken und vernetzen an den KMSK Familienevents

«Lebensqualität schenken bedeutet für uns, die Familien aus ihrem oftmals belastenden Alltag zu reissen, sie untereinander zu vernetzen (610 Familien sind im KMSK Netzwerk) und ihnen unbeschwerte Momente zu ermöglichen», so Manuela Stier. An den Events können die betroffenen Familien Kraft tanken, sich untereinander austauschen und die wertvolle Erfahrung machen, dass sie nicht allein sind.

Wissen vermitteln – Verständnis schaffen

Ein weiterer Eckpfeiler der Arbeit des Fördervereins ist die Wissensvermittlung rund um das Thema seltene Krankheiten. Dazu lanciert er regelmässig von Gönnern finanzierte Sensibilisierungskampagnen, publiziert Fachbeiträge in TV, Radio, Print und online (2021 über 40 Publikationen) und hat bereits vier KMSK Wissensbücher «Seltene Krankheiten» herausgegeben. «Im persönlichen Kontakt mit den Familien erfahren wir viel über deren Bedürfnisse. So auch, dass nach der Diagnose der Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten fehlt«, sagt Manuela Stier. So entsteht in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW und HESO Wallis eine webbasierte KMSK Informationsplattform für betroffene Familien.

Hier finden Sie weiterführende Informationen: www.kmsk.ch

Um den 350’000 Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen sind, brauchen wir deine Unterstützung. Mit Hilfe deiner Spende unterstützen wir betroffene Familien finanziell etwa bei Therapien, die nicht von der IV oder Krankenkasse übernommen werden, bei behindertengerechten Wohnungsumbauten oder bei der Anschaffung von medizinischen Hilfsmitteln. Wir organisieren aber auch Events, an denen sich die Betroffenen austauschen können und verankern das Thema in der Bevölkerung. Nebst einer generellen Spende hast du auch die Möglichkeit, mit einem Gönnerbeitrag ein konkretes Projekt zu unterstützen oder mit deinem Unternehmen oder Verein ein eigenes Fundraising-Projekt zu starten.

SPENDE­MÖGLICHKEIT

KINDER MIT SELTENEN KRANKHEITEN – GEMEINNÜTZIGER FÖRDERVEREIN

RAIFFEISEN BANK, 8610 USTER

Swift-Code: RAIFCH22E71

Konto: 80-18578-0

IBAN: CH52 8080 8008 5328 0369 7

Next article