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Bei seltenen Krankheiten ist das Netzwerk wichtig

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Unzählige Beispiele belegen, wie wichtig bei seltenen Krankheiten der Dialog ist – mit Fachpersonen, aber vor allem auch mit von derselben Krankheit Betroffenen. Wenn sich Menschen mit gleicher Diagnose finden und austauschen, ist die Wirkung oft erstaunlich. 

Dr. Alfred Wiesbauer

Vize-Präsident ProRaris

Foto: ZVG

Seit der Gründung 2010 ist es ProRaris neben der Interessenvertretung ein Anliegen, Betroffene miteinander zu vernetzen und sie über bestehende Angebote zu informieren. Wir leiten Anfragen innerhalb unseres Netzwerks weiter, stellen Kontakte her und vermitteln. Zudem ermutigen wir Menschen mit seltenen Krankheiten und ihre Familien, aktiv auf andere zuzugehen und über ihre Fragen und Bedürfnisse zu sprechen. Eine Möglichkeit für den Austausch bietet sich jeweils am Tag der seltenen Krankheiten. 

Veranstaltung für Information und Austausch 

Trotz der grossen Anzahl betroffener Menschen – sie wird in der Schweiz auf über eine halbe Million geschätzt – werden die seltenen Krankheiten immer noch zu wenig thematisiert.  
ProRaris will dies ändern und organisiert seit 2011 jährlich einen Anlass zum Tag der seltenen Krankheiten, der ebenfalls dazu beitragen soll, das Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen sowie Behörden und die Politik zu sensibilisieren. Er wird dieses Jahr am Samstag, 5. März gemeinsam mit der Universität Zürich durchgeführt, Corona-bedingt als Videokonferenz. Wichtiger Bestandteil des Programms sind Referate von Betroffenen. Sie lassen das Publikum an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben. Ihre Informationen sind für andere Betroffene und Fachpersonen von grossem Nutzen. 

Engagement und Vernetzung von Betroffenen  

«Wer kann, möge sich einbringen, mitreden und mitbestimmen. Wir gewinnen damit an Selbstsicherheit und können unseren Krankheitsverlauf beeinflussen.» Das ist der letztjährige Aufruf unserer Co-Vizepräsidentin Dr. Therese Stutz Steiger, die selbst seit Jahren aus Überzeugung aktiv als organisierte Patientin und behinderte Person tätig ist. Denn sie weiss, dass das Einbringen der Expertise von Betroffenen in die Projekte des Gesundheitswesens immer mehr gefragt ist. 

Das Engagement und das Vernetzen mit «Gleichbetroffenen» kann das Leben positiv verändern. Ich habe das selbst miterlebt bei meiner Tochter Sophie. Das Kennenlernen anderer Kinder mit der gleichen Krankheit im Rahmen der Teilnahme an einer Studie hat ihr die Lebensfreude wiedergebracht, die sie aufgrund der schweren Krankheit verloren hatte.  

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Anlaufstelle für betroffene Familien

Manuela Stier

Initiantin und Geschäftsleiterin Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten
© Foto: Anton Rothmund

«Familien finanziell unterstützen, Familien verbinden und Wissen vermitteln» – der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten ist für Familien, deren Kind von einer seltenen Krankheit betroffen ist, die zentrale Anlaufstelle in der Schweiz.

Über eine halbe Million Menschen, davon rund 350.000 Kinder und Jugendliche, sind in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen. Hinter dieser gewaltigen Zahl stecken Einzelschicksale, die bislang gesellschaftlich und politisch zu wenig wahrgenommen wurden, denen eine Stimme gefehlt hat und die oftmals vergeblich auf eine unkomplizierte Unterstützung gehofft haben.

Vor diesem Hintergrund und mit viel Herzblut hat Manuela Stier 2014 den Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten (KMSK) gegründet, seither vieles in Bewegung gebracht und das Thema auf breiter Ebene verankert. «Nach der Diagnose fühlen sich die betroffenen Familien allein und wissen oftmals nicht, wie es weitergehen soll. Wir sind für sie eine Anlaufstelle, verbinden die Familien untereinander und sind auch da, wenn sie in finanzielle Notsituationen geraten», sagt Manuela Stier. Zu den Sorgen um das kranke Kind gesellen sich vielfach finanzielle Herausforderungen, etwa wenn dringend benötigte Hilfsmittel oder Therapien von der IV oder Krankenkasse nicht bezahlt werden. Hier konnte der Förderverein betroffene Familien bislang mit insgesamt rund 1,5 Millionen Franken unterstützen und damit ihre Lebensqualität verbessern. 

Kraft tanken und vernetzen an den KMSK Familienevents

«Lebensqualität schenken bedeutet für uns, die Familien aus ihrem oftmals belastenden Alltag zu reissen, sie untereinander zu vernetzen (610 Familien sind im KMSK Netzwerk) und ihnen unbeschwerte Momente zu ermöglichen», so Manuela Stier. An den Events können die betroffenen Familien Kraft tanken, sich untereinander austauschen und die wertvolle Erfahrung machen, dass sie nicht allein sind.

Wissen vermitteln – Verständnis schaffen

Ein weiterer Eckpfeiler der Arbeit des Fördervereins ist die Wissensvermittlung rund um das Thema seltene Krankheiten. Dazu lanciert er regelmässig von Gönnern finanzierte Sensibilisierungskampagnen, publiziert Fachbeiträge in TV, Radio, Print und online (2021 über 40 Publikationen) und hat bereits vier KMSK Wissensbücher «Seltene Krankheiten» herausgegeben. «Im persönlichen Kontakt mit den Familien erfahren wir viel über deren Bedürfnisse. So auch, dass nach der Diagnose der Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten fehlt«, sagt Manuela Stier. So entsteht in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW und HESO Wallis eine webbasierte KMSK Informationsplattform für betroffene Familien.

Hier finden Sie weiterführende Informationen: www.kmsk.ch

Um den 350’000 Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen sind, brauchen wir deine Unterstützung. Mit Hilfe deiner Spende unterstützen wir betroffene Familien finanziell etwa bei Therapien, die nicht von der IV oder Krankenkasse übernommen werden, bei behindertengerechten Wohnungsumbauten oder bei der Anschaffung von medizinischen Hilfsmitteln. Wir organisieren aber auch Events, an denen sich die Betroffenen austauschen können und verankern das Thema in der Bevölkerung. Nebst einer generellen Spende hast du auch die Möglichkeit, mit einem Gönnerbeitrag ein konkretes Projekt zu unterstützen oder mit deinem Unternehmen oder Verein ein eigenes Fundraising-Projekt zu starten.

SPENDE­MÖGLICHKEIT

KINDER MIT SELTENEN KRANKHEITEN – GEMEINNÜTZIGER FÖRDERVEREIN

RAIFFEISEN BANK, 8610 USTER

Swift-Code: RAIFCH22E71

Konto: 80-18578-0

IBAN: CH52 8080 8008 5328 0369 7

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