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Das Leben trotz Lungenhochdruck geniessen

© Foto: SewCream via Shutterstock

Therese Oesch ist Ehrenpräsidentin des Schweizer Pulmonale Hypertonie Vereins. Sie erzählt, wie sie mit der Erkrankung, die auch als Lungenhochdruck bekannt ist, durchs Leben geht.

Was haben Sie empfunden, als bei Ihnen pulmonale Hypertonie diagnostiziert wurde? 

Ich wurde zunächst auf Anstrengungsasthma therapiert. Durch Zufall habe ich eine Dokumentation im Fernsehen gesehen, die sich mit dem Krankheitsbild pulmonale Hypertonie beschäftigt hat. Ich habe sofort gewusst, dass
ich an dieser Krankheit leide. Mein Hausarzt hat mir anfänglich nicht
geglaubt, aber ich habe darauf bestanden und es wurde tatsächlich pulmo-
nale Hypertonie diagnostiziert. Das
war sehr schlimm für mich! Ich war damals 47 Jahre alt, stand voll im Berufsleben, meine Kinder waren ausgeflogen und ich dachte mir: Jetzt komme endlich ich! Wenn du dann so eine Diagnose erhältst, ist es einfach schrecklich.

Wie hat sich Ihr Leben seitdem verändert?

Es hat sich sehr verändert. Ich habe heute ein anderes, aber gleichzeitig auch ein sehr gutes Leben. Am Anfang habe ich mir sehr schwer damit getan, die Krankheit zu akzeptieren. Obwohl ich zuvor als Krankenschwester gearbeitet habe, hatte ich noch nie eine pulmonale Hypertonie gesehen. Als ich schliesslich übers Internet die Selbsthilfegruppe gefunden habe, war ich nicht mehr allein mit meiner Krankheit. 

Welche Betreuung und Behandlung nehmen Sie in Anspruch?

Früher war pulmonale Hypertonie nicht behandelbar und die Menschen sind sehr rasch daran verstorben. Heute gibt es Medikamente, die die Krankheit verlangsamen, sodass man eine höhere Lebenserwartung hat. Ich erhalte eine schulmedizinische Therapie mittels Tabletten und über eine Infusionspumpe. Daneben nehme ich ausserdem noch eine komplementäre Behandlung in Anspruch. Ich bestehe ja nicht nur aus diesem Körper und dieser Lungenproblematik, sondern bin immer noch ein Mensch. 

Was möchten Sie anderen Betroffenen mit auf den Weg geben?

Es gibt ein Leben mit dieser Krankheit! Es ist wichtig, die Therapie in einem auf pulmonale Hypertonie spezialisierten Zentrum in Anspruch zu nehmen. Entscheidend ist, dass man nicht darauf schaut, was man alles nicht mehr machen kann, sondern darauf, was trotzdem noch möglich ist. Wenn man gut therapiert ist, kann man das Leben geniessen – und das mache ich! 

Therese Oesch

Ehrenpräsidentin Schweizer PH-Verein (SPHV) für Menschen mit pulmonaler Hypertonie
© Foto: ZVG

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