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Eine Stimme für ANCA-assoziierte Vaskulitis

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Foto: Maresa Privat
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Im März 2019 wurde bei Maresa eine ANCA-assoziierte Vaskulitis (AAV) diagnostiziert. Im Zuge unseres Interviews der «SEE ME. HEAR ME.»-Kampagne vor zwei Jahren schilderte uns Maresa ihren langen Leidensweg mit der Erkrankung von den ersten Symptomen bis hin zur Diagnose und Behandlung. Zwei Jahre später berichtet Maresa uns unter anderem über ihre Fortschritte und auch ihr Engagement für die Aufklärungskampagne vom Deutschen Patientenverband.  

Maresa, inwieweit hat sich dein Leben mit ANCA-assoziierter Vaskulitis/Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) seit unserem -Gespräch entwickelt?  

Ich erinnere mich gut daran. In den zwei Jahren ist viel passiert. Ich habe mein Studium begonnen, das ich hoffentlich Ende dieses Jahres abschliesse. Mir geht es sowohl physisch als auch psychisch besser und ich bin sehr aktiv. Ich mache viel Sport und denke nicht so viel über Dinge nach, die ich gern machen möchte, sondern ich mache es einfach und setze es um. Die derzeitige Situation erleichtert es nicht gerade, aber ich versuche, das Beste draus zu machen.   

Im Oktober 2021 hatte ich leider einen Schub. Das heisst also, dass die Krankheit wieder ausgebrochen ist. Es waren Veränderungen in der Lunge zu sehen und man musste wieder mit viel Kortison arbeiten, um es in Remission zu bringen. Die Symptome waren sehr unspezifisch, ähnlich wie bei einem Infekt. Allerdings hat es länger angehalten, ich hatte durchgehend über zwei Wochen Gliederschmerzen und mir fiel alles schwerer, vor allem beim Sport war ich viel schneller aus der Puste als sonst. Irgendwann habe ich dann auch Fieber entwickelt und beim Husten kam Blut mit. Zum Glück konnte es schnell behandelt werden und ich musste dieses Mal «nur» zwölf Tage im Krankenhaus liegen. Mit der medikamentösen Behandlung war ich rasch sieben Kilo schwerer, und seitdem habe ich auch ein Zittern entwickelt. Da es mir zuvor allerdings sehr gut ging und ich mit meinen Medikamenten ganz weit runter war, war es natürlich ein Rückschlag und es geht nicht spurlos an einem vorbei. Mittlerweile habe ich bereits fünf COVID-Impfungen erhalten und leider immer noch keine Antikörper entwickelt.   

Was hat dich dazu bewogen, mit uns über den Deutschen Patientenverband für unsere Aufklärungskampagne zusammenzuarbeiten?  

Nach der Zusammenarbeit mit der deutschen Patientengruppe und euch habe ich zusammen mit der Klinik, die mich behandelt, etwas über die Erkrankung gedreht. Daraufhin wurde ich von einem Fernsehteam kontaktiert, ob ich mir nicht vorstellen könnte, auch da was zu machen. Für mich ist es einfach wichtig, da ich mir so etwas auch damals gewünscht hätte, dass man von anderen mehr hört und vielleicht auch was lernen kann und ermutigt wird, nicht aufzugeben. Die Erkrankung ist zwar sehr selten, gleichzeitig gibt es aber auch immer neue Patienten, die diese Diagnose bekommen und erst mal gar nicht wissen, was nun passiert oder wie es weitergehen kann.  

Ausserdem soll es auch zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein, und man nur, weil man jung ist, vor schweren Krankheiten verschont bleibt. Das verbinde ich mit Dankbarkeit. Man sollte dankbar sein, dass man leben darf.   

In meinem Fall war es leider auch so, dass es wochenlang hiess, es sei ein Infekt, bis es irgendwann zu spät war und ich nur noch Blut gehustet habe. Ich wurde immer wieder mit den Worten «Es ist eine Grippe, wir können da nichts machen» nach Hause geschickt.   

Welche Veränderungen erhoffst du dir für die Zukunft in Bezug auf die AAV? 

Ich wünsche mir, dass es noch mehr Aufklärung zu dieser Erkrankung gibt. Nicht nur für Patienten, sondern auch für Ärzte, Pflegepersonal etc. Viele wissen wahrscheinlich nicht mal, dass sie diese Krankheit haben, weil sie eben sehr selten ist und nicht genug untersucht wird, da die Symptome häufig unspezifisch sind. Ich selbst bin auch gerne bereit, immer weiter zu unterstützen und Aufklärung zur AAV zu betreiben. Niemand muss damit allein sein.   

Was ich auch noch für relevant halte, ist die Zusammenarbeit mit Angehörigen. Vielleicht gibt es irgendwann die Möglichkeit eines Workshops, in den auch Psychologen involviert sind, die sowohl Angehörige als auch Patienten selbst unterstützen und beraten können.   

Vor allem die Zusammenarbeit mit der Patienten-gruppe ist ein wichtiger Faktor. Man sieht einfach, wie viele Menschen nach der Diagnose hilflos sind und Unterstützung gebrauchen können. Auch das hat mich dazu gebracht, mehr über die Erkrankung zu sprechen. Vielen kann man allein dadurch schon eine grosse Last nehmen.   

Zum Abschluss wünsche ich mir, keinen Schub mehr erleben zu müssen und langfristig in Remission bleiben zu können. Medikamente wie Kortison sind heftig … Gerne möchte ich auch auf diese verzichten. 

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