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Dr. Jacqueline de Sá ist Geschäftsführerin von ProRaris, Allianz Seltener Krankheiten Schweiz. Allseits anerkannt, bündelt ProRaris als Dachverband die Expertise der Betroffenen und bringt diese ins Nationale Konzept ein. Sie appelliert, rechtliche Grundlagen für die Finanzierung dieser Aufgaben zu schaffen. 

Dr. Jacqueline de Sá

Geschäftsführerin ProRaris Allianz Seltener Krankheiten – Schweiz

Foto: ZVG

Welche Rolle spielen Patientenorganisationen in der Unterstützung von Menschen mit seltenen Erkrankungen? 

Patientenorganisationen sind eine wichtige Ressource für Menschen mit seltenen Krankheiten. Viele Patienten haben einen sehr schwierigen Weg hinter sich, bis sie eine richtige Diagnose erhalten. Patientenorganisationen können einerseits helfen, diesen Diagnoseschock zu bewältigen, und bieten andererseits die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und sich krankheitsspezifische Tipps zu holen. Als Dachverband ProRaris vertreten wir sämtliche seltenen Krankheiten und können so nicht nur ein grosses Netzwerk bieten, sondern gerade auch dann Unterstützung, wenn es keine krankheitsspezifische Organisation oder Selbsthilfegruppe gibt.  

Mit welchen Herausforderungen ist ProRaris aktuell, auch abseits der Corona-Pandemie, konfrontiert? 

Im Nationalen Konzept Seltene Krankheiten wurde ProRaris als Schlüsselpartner bezeichnet. In der Schweiz haben wir also erreicht, dass die Expertise der Patienten durch den Dachverband ProRaris im Nationalen Konzept miteinbezogen wird. Wir arbeiten daher in den diversen Gremien mit und unsere Expertise ist nicht nur erwünscht, sondern auch anerkannt. Unsere Präsidentin Anne-Françoise Auberson hat für ihre langjährigen Verdienste das Ehrendoktorat der Universität Bern erhalten. Wir stehen aber nun vor der Herausforderung, dass uns die Finanzierung für unsere Arbeit im Rahmen des Nationalen Konzepts fehlt. Das ist insofern problematisch, als wir hier im Kontext der öffentlichen Gesundheit arbeiten. Nun brauchen wir eine rechtliche Grundlage zur Finanzierung durch die öffentliche Hand. 

Was braucht es aus Ihrer Sicht, um die Lebenssituation von Menschen mit seltenen Erkrankungen zu verbessern? 

Patienten mit seltenen Erkrankungen können nicht nach Schema F behandelt werden –  gerade auch im Hinblick auf die Therapie. Wenn wir das seitens der Gesundheitspolitik akzeptieren können, würden wir uns viel administrative Arbeit ersparen. Denn wir bewegen uns im Rahmen der seltenen Krankheiten in einem Bereich, der nicht dem Standard entspricht, und müssen daher für neue Modelle offen sein. Es ist nötig, die Expertise zu seltenen Krankheiten aus der ganzen Schweiz zu bündeln. Im Rahmen der Anerkennung der spezialisierten Zentren hat man damit bereits begonnen. Die Vernetzung des Know-hows ist dabei ein wichtiger Punkt, der sich in Zukunft hoffentlich auch weiter verbessern wird.  

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News

Manuela Stier

Initiantin und Geschäftsleiterin Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten
© Foto: Anton Rothmund

«Familien finanziell unterstützen, Familien verbinden und Wissen vermitteln» – der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten ist für Familien, deren Kind von einer seltenen Krankheit betroffen ist, die zentrale Anlaufstelle in der Schweiz.

Über eine halbe Million Menschen, davon rund 350.000 Kinder und Jugendliche, sind in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen. Hinter dieser gewaltigen Zahl stecken Einzelschicksale, die bislang gesellschaftlich und politisch zu wenig wahrgenommen wurden, denen eine Stimme gefehlt hat und die oftmals vergeblich auf eine unkomplizierte Unterstützung gehofft haben.

Vor diesem Hintergrund und mit viel Herzblut hat Manuela Stier 2014 den Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten (KMSK) gegründet, seither vieles in Bewegung gebracht und das Thema auf breiter Ebene verankert. «Nach der Diagnose fühlen sich die betroffenen Familien allein und wissen oftmals nicht, wie es weitergehen soll. Wir sind für sie eine Anlaufstelle, verbinden die Familien untereinander und sind auch da, wenn sie in finanzielle Notsituationen geraten», sagt Manuela Stier. Zu den Sorgen um das kranke Kind gesellen sich vielfach finanzielle Herausforderungen, etwa wenn dringend benötigte Hilfsmittel oder Therapien von der IV oder Krankenkasse nicht bezahlt werden. Hier konnte der Förderverein betroffene Familien bislang mit insgesamt rund 1,5 Millionen Franken unterstützen und damit ihre Lebensqualität verbessern. 

Kraft tanken und vernetzen an den KMSK Familienevents

«Lebensqualität schenken bedeutet für uns, die Familien aus ihrem oftmals belastenden Alltag zu reissen, sie untereinander zu vernetzen (610 Familien sind im KMSK Netzwerk) und ihnen unbeschwerte Momente zu ermöglichen», so Manuela Stier. An den Events können die betroffenen Familien Kraft tanken, sich untereinander austauschen und die wertvolle Erfahrung machen, dass sie nicht allein sind.

Wissen vermitteln – Verständnis schaffen

Ein weiterer Eckpfeiler der Arbeit des Fördervereins ist die Wissensvermittlung rund um das Thema seltene Krankheiten. Dazu lanciert er regelmässig von Gönnern finanzierte Sensibilisierungskampagnen, publiziert Fachbeiträge in TV, Radio, Print und online (2021 über 40 Publikationen) und hat bereits vier KMSK Wissensbücher «Seltene Krankheiten» herausgegeben. «Im persönlichen Kontakt mit den Familien erfahren wir viel über deren Bedürfnisse. So auch, dass nach der Diagnose der Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten fehlt«, sagt Manuela Stier. So entsteht in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW und HESO Wallis eine webbasierte KMSK Informationsplattform für betroffene Familien.

Hier finden Sie weiterführende Informationen: www.kmsk.ch

Um den 350’000 Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen sind, brauchen wir deine Unterstützung. Mit Hilfe deiner Spende unterstützen wir betroffene Familien finanziell etwa bei Therapien, die nicht von der IV oder Krankenkasse übernommen werden, bei behindertengerechten Wohnungsumbauten oder bei der Anschaffung von medizinischen Hilfsmitteln. Wir organisieren aber auch Events, an denen sich die Betroffenen austauschen können und verankern das Thema in der Bevölkerung. Nebst einer generellen Spende hast du auch die Möglichkeit, mit einem Gönnerbeitrag ein konkretes Projekt zu unterstützen oder mit deinem Unternehmen oder Verein ein eigenes Fundraising-Projekt zu starten.

SPENDE­MÖGLICHKEIT

KINDER MIT SELTENEN KRANKHEITEN – GEMEINNÜTZIGER FÖRDERVEREIN

RAIFFEISEN BANK, 8610 USTER

Swift-Code: RAIFCH22E71

Konto: 80-18578-0

IBAN: CH52 8080 8008 5328 0369 7

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